Herrndorf. Eine Biographie.

In der Welt der Literatur gibt es wenige Geschichten, die so bewegend sind wie die von Wolfgang Herrndorf, dem Autor des weltweit geliebten Romans „Tschick“. Tobias Rüther, renommierter Autor und Journalist, hat es sich zur Aufgabe gemacht, uns in seinem neuesten Werk näher an das Leben und die Arbeit dieses bemerkenswerten Mannes heranzuführen.

Rüther zeichnet ein eindrucksvolles Porträt von Herrndorf, der trotz seiner kurzen Lebenszeit ein beeindruckendes literarisches Vermächtnis hinterlassen hat. Mit kultursoziologischer Präzision schildert er die Lebensstationen Herrndorfs, von seiner Kindheit in einem sozialdemokratisch geprägten Lehrerhaushalt in der Nähe von Hamburg bis hin zu seiner Zeit als Kunststudent in Nürnberg, wo er sich stillen, aber hartnäckigen Auseinandersetzungen mit seiner Kunstprofessorin stellte.

Diese Professorin, eine Vertreterin des modernistischen Kunstverständnisses, versuchte, Herrndorf zu einer „Verweigerung des genauen Darstellens“ zu bekehren, wie sie es auf ihrer persönlichen Webseite beschreibt. Doch Herrndorf ließ sich nicht beirren und fand schließlich in Berlin, wohin er im Alter von 27 Jahren umzog, die Freiheit und Inspiration, seine künstlerischen Talente voll auszuschöpfen.

Rüther beschreibt ausführlich das kulturelle Umfeld Berlins, das Herrndorf die Möglichkeit bot, seine künstlerischen Fähigkeiten zu entfalten und schließlich den Roman „Tschick“ zu schreiben, der weltweit die Herzen der Leser eroberte. Doch Herrndorfs Geschichte endet tragisch – mit einer Krebsdiagnose und der Entscheidung, sein eigenes Leben zu beenden. Diese Geschichte berührt bis heute viele Menschen.

Um ein vollständiges Bild von Herrndorf zu zeichnen, stützt sich Rüther auf zahlreiche unveröffentlichte Dokumente und Gespräche mit Herrndorfs Familie, Freunden und Kollegen. Er zeigt uns den Künstler, der Astrophysik und niederländische Malerei liebte, Fußball, Nabokov und Stendhal, den Perfektionisten, Romantiker und MacBook-Nutzer, den talentierten Maler und Illustrator für das Magazin „Titanic“.

Vor allem aber zeigt er uns den Schriftsteller, der in kurzer Zeit Großes schuf und dennoch in keine Schublade passt. So entsteht das Porträt eines außergewöhnlichen Menschen, dessen Leben und Werk uns auch heute noch inspirieren und berühren. Rüthers Biographie ist mehr als nur eine Erzählung von Herrndorfs Leben – sie ist ein Stück Zeitgeschichte und vor allem eine Hommage an den außergewöhnlichen Künstler Wolfgang Herrndorf und eine tiefe Reflexion über das Wesen der Kreativität und die Unvorhersehbarkeit des Lebens.

Verlag: https://www.rowohlt.de/

Vita Wolfgang Herrndorf: https://www.tschickucation.de/lebenslauf_lang.html

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